Erfolgreicher Saisonabschluss in der Eifel
25 Jahre Team Sturm Zschopau – die Krönung der silbernen Jubiläumssaison durch einen Titelgewinn blieb zwar aus, dennoch konnten die Fahrer mit starken Ergebnissen glänzen. Allen voran Chris Gundermann (E2), Daniel Hänel (E2B) und Rene Uhle (Super-Senioren), die allesamt den Vize-Titel erringen konnten.
Finalrunden in Kempenich sind keine Seltenheit. In den letzen Jahren wurde der Saison-Ausklang im DMSB-Enduro-Cup meist in der kleinen Gemeinde, in der Nähe des berühmten Nürburgrings ausgetragen. Dass allerdings auch die Fahrer der Int. Deutschen Enduro Meisterschaft dort ihren letzten Saisonlauf bestreiten, ist ungewöhnlich und war zuletzt 1996 der Fall gewesen. Ein Grund dafür ist zweifellos die recht einfache Strecke. Es würden sich in der bergigen Landschaft zwar genügend Möglichkeiten bieten, jedoch die Etappe führte meist über Feld- und Waldwege. Kernig hingegen präsentierten sich die beiden Sonderprüfungen, die eine recht stattliche Länge aufwiesen. Für den anspruchsvollen Enduro-Test wurde mehr als zehn Minuten Fahrzeit benötigt, für den Cross-Test immerhin reichlich sieben.
„Die Prüfungen waren durchaus anspruchsvoll, vor allem die erste war richtig hart. Da war alles dabei, was dazu gehört, wenngleich diese im letzten Drittel dann doch recht eng gesteckt war“, bilanziert Chris Gundermann, der sich in Top-Form präsentierte. Im Championat lag er zwischenzeitlich auf Rang drei, am Ende wurde es Platz vier. „Im vierten Enduro-Test ist mir an einer Erdwall-Kante das Motorrad aus der Hand geschnippt“, bedauert der 31-Jährige, dessen KTM sich dabei überschlug und den Berg hinunter rutschte. „Ein vollkommen unnötiger Fehler. Aber die Saison war eben lang und ich ehrlicherweise doch ein bisschen platt“, meint der Thüringer fast entschuldigend, der das Jahr, trotz verpassten E2-Titel als Erfolg verbucht. „Unter die Top Drei im Championat zu kommen, war mein Traum. Das hat geklappt. Von daher bin ich absolut happy“, so Chris, der sich zudem mit Rang zwei den Vizetitel in der E2 sicherte.
Weniger zufrieden war Karl Weigelt mit seinem Auftritt in Kempenich. In Zschopau brannte er noch ein wahres Feuerwerk ab, nur eine Woche später lief es hingegen nicht so rund. „Ganz ehrlich, mir haben die Tests überhaupt nicht gefallen. Ich habe mich wirklich schwer getan, war viel zu unkonzentriert und hatte zudem in der zweiten Runde einen heftigen Sturz, bei dem ich unter dem Motorrad lag“, so der 25-Jährige, der sich aber durchbiss und am Ende doch noch einen guten Rhythmus finden und ein paar Plätze gutmachen konnte. „Das war wichtig. Durch meinen fünften Platz bin ich in der Meisterschaft auch noch einen Platz nach vorn gerutscht.“ So stand für den KTM-Fahrer letztlich ein guter fünfter Platz in der E2 zu Buche. Für ihn, in dieser stark besetzten Kategorie, das Optimum: „Ich habe rausgeholt was ging. Fünfter hinter Eddi Hübner, alles andere wird dann schon schwierig.“
Florian Görner wollte einfach noch einmal Spaß haben, nach einer, für in vollkommen verkorksten Saison. Die erste Jahreshälfte war er verletzt, in der zweiten wollte er mit dem 350er Viertakter angreifen. Doch was sich im Training als Traum-Kombination herausstellte, konnte im Wettkampf nie so recht umgesetzt werden. „Ich weiß nicht, warum ich da mein Potenzial nicht zeigen kann“, rätselte der 24-Jährige bereits im Vorfeld und setzte daher in Kempenich, nur zum Vergleich, seinen 300er Zweitakter ein, mit dem er im Vorjahr große Erfolge feierte. „Ich hatte Spaß und fand über den Tag einen guten Rhythmus. Allerdings sagten die Zeiten am Ende etwas anderes“, zeigt sich Florian leicht enttäuscht, der in der Klasse E3 zwar Vierter wurde, aber mit seinem Rückstand auf die Konkurrenz überhaupt nicht einverstanden war.
Niclas Leon Kallmeyer schloss seine erste Saison in der, in diesem Jahr neueingeführten, Junioren-2-Klasse auf Tages- wie Gesamtrang drei ab. „Kempenich war in den letzten Jahren schon immer ein schwieriges Pflaster für mich, hier habe ich mich noch nie so richtig wohl gefühlt“, gibt der 20-Jährige zu, der in der Eifel auch diesmal schlecht startete. Erste Runde ein Sturz, der Fahrer lag unten, das Motorrad oben drauf. „Zum Glück nichts Schlimmes“, gibt Niclas Leon Entwarnung, der den Crash gut abhaken und auf dem griffigen Boden gute Zeiten fahren konnte. Erst als der Regen einsetzte und die Strecke extrem rutschig wurde, musste er etwas abreisen lassen. Dennoch eine solide und gute DEM-Debütsaison für den großgewachsenen KTM-Fahrer.
Im B-Championat war einmal mehr Kenny Riedel der schnellste Team-Fahrer. Platz acht genügte, um sich in der End-Abrechnung noch einen Platz zu verbessern und diese an vierter Position zu beenden. In E1B-Endwertung schaffte der 18-Jährigen Platz fünf, was verdeutlicht, dass diese Kategorie in diesem Jahr zweifellos die am stärksten besetzte DEC-Klasse war.
Vanessa Danz, im Vorjahr Champion in der Damen-Klasse, bestritt ihr einziges Saisonrennen in Kempenich und schloss dieses mit einem überlegenen Sieg ab. Dirk Peter wurde Zweiter bei den Senioren. Lediglich drei Sekunden fehlten zum Sieg! Für das Team-Urgestein, der in den vergangenen Jahren immer ein Titelgarant war, blieb in der Endabrechnung nur der undankbare vierte Platz. Ein Ausfall am ersten Fahrtag in Burg machte alle Hoffnungen auf ein besseres Abschneiden zunichte. Dafür kann sich Rene Uhle über den Vize-Titel in der Super-Senioren-Klasse freuen! Beim Finale zeigte der 51-Jährige, der sein erstes Jahr in der Ü50-Kategorie bestritt, mit Platz zwei nochmals eine Top-Leistung!
Auch für Daniel Hänel reichte es zum Vize-Titel in der Klasse E2B. Platz acht reichte, um diesen in trockene Tücher zu bringen. Schneller in dieser Kategorie waren hingegen Thomas Rothenberg, der als Dritter erstmals auf dem Podium stand, und Benjamin Richter, der seinem Teamkollegen erst im letzten Test den Vortritt lassen musste.
Damit ist das 25. Jahr, in der Geschichte vom Team Sturm Zschopau, Geschichte. Großer Dank gebührt all denen, die sich über kurz oder lang mit viel Herzblut für das Team engagiert haben. Seien es die ganzen Betreuer, die zahlreichen Partner und Sponsoren oder die Fahrer selbst, die mit Top-Leistungen die erfolgreiche Team-Geschichte immer weiter fortschreiben.
Text: Peter Teichmann