Drei Tagessiege für das Team Sturm Zschopau
Wenn es nach Streitberg zur „Int. ADAC-Zuverlässigkeitsfahrt Fränkische Schweiz“ geht, ist eins garantiert: Eine waschechte Geländefahrt wie aus dem Bilderbuch! Auch in diesem Jahr erfüllten sich die stets hohen Erwartungen. Die Etappe hielt erneut zahlreiche, anspruchsvolle Abschnitte parat, während die Entscheidungen über Sieg und Niederlage standesgemäß auf den drei Sonderprüfungen fielen.
Tagessieg Nummer eins geht auf das Konto von Chris Gundermann. Der Thüringer zeigte sich in Streitberg von seiner Schokoladenseite. Vom Start weg, war er im Championat vorn mit zu finden. Über den Tag steigerte er sich zunehmend immer weiter, so dass er in der Overall-Wertung, hinter Jeremy Sydow und Luca Fischeder, Dritter wurde. In der Klasse E2 sicherte er sich den Sieg vor seinem Titelrivalen Davide von Zitzewitz, dem er jetzt bis auf sieben Punkte auf die Pelle rückt. „Es war ein positiver Tag, ohne große Fehler. Ich habe mich von Beginn an richtig wohlgefühlt und konnte zum Schluss immer noch eine Schippe drauflegen. Das Resultat am Ende ist natürlich großartig“, freut sich Chris, der nicht nur von seinem Ergebnis, sondern auch von der Strecke schwärmt, „es war super. Die Etappe bot viele selektive Passagen, es wurde nie langweilig. Und auch die Tests haben mir gut gefallen.“
Bei den anderen DEM-Fahrern des Team Sturm Zschopau lief es hingegen nicht ganz so rund. Karl Weigelt belegte in der gleichen Klasse Rang neun und war damit nicht so wirklich zufrieden. „Es lief nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Auch die Charakteristik der Tests spielte mir nicht unbedingt in die Karten. Ich hatte mir mehr technische Abschnitte im Wald erhofft, am Ende bestimmten aber zahlreiche Ackerpassagen das Bild“, berichtet der Drebacher leicht enttäuscht, der mit eben jenen Abschnitten deutlich zu kämpfen hatte. „Da verliere ich einfach zu viel Zeit, das liegt mir leider nicht so ganz“, lautet seine finale Einschätzung.
Auch Florian Görner, wie Chris und Karl in der E2 unterwegs, konnte sich nur bedingt mit seiner Leistung anfreunden. „Im Training kann ich alles schon wieder recht gut umsetzen. Doch im Wettkampf gelingt mir das leider noch nicht“, so der 24-Jährige, der nach seiner langen Verletzungspause erst Mitte August wieder ins Renngeschehen eingreifen konnte. „Ansonsten hat mir die Veranstaltung sehr viel Spaß gemacht. Eine richtig geile Geländefahrt mit einer schönen Etappe und drei herrlichen Tests.“
Nick Emmrich, der in diesem Jahr „Rund um Zschopau“ in Angriff nehmen möchte, nutzte die Geländefahrt in Streitberg, um sich schon ein wenig darauf einzustimmen. Rang zehn in der Klasse E2 kann sich für den „Gelegenheits-Endurist“ durchaus sehen lassen. „Es hat richtig Bock gemacht und die Runde war wirklich anspruchsvoll. Gerade für mich, der jetzt zwei Jahre raus ist aus dem Sport“, lacht „Emme“.
Marvin Poller belegte in der stark besetzten E2-Kategorie Rang siebzehn und Martin Kradorf, einziger Team-Fahrer in der Klasse E3, wurde guter Achter. Niclas Leon Kallmeyer hielt als Vierter in der nationalen Junioren-Klasse die Fahne hoch, während Kevin Nieschalk zum Zuschauen verdammt war. Der E1-Fahrer brach sich vor einer Woche im Training den Fuß, womit die Saison für den 26-Jährigen vorzeitig beendet ist.
Tagessieg Nummer zwei geht auf das Konto von Dirk Peter. Auf den Routinier ist immer Verlass, wenngleich es diesmal eine extrem enge Kiste war. „Es war wirklich spannend bis zur letzten Prüfung. Erst im letzten Test konnte ich mich von der dritten Position an die Spitze schieben“, so Dirk, der extreme Nervenstärke bewies, aber auch vom Team den nötigen Zuspruch erhielt, es einfach noch einmal laufen zu lassen. Der Lohn, Platz eins bei den Senioren.
Tagessieg Nummer drei ist zweifellos eine kleine Überraschung. Jeremy Göthel, der in Burg gesundheitlich aussetzen musste, präsentierte sich in der Fränkischen Schweiz bärenstark. Platz eins in der stets hartumkämpften Jugend-Klasse! „Ich weiß gar nicht so recht, was ich sagen soll. Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren“, zeigt sich der 17-Jährige absolut sprachlos, der einfach nur happy ist, so einen gigantischen Schritt nach vorn gemacht zu haben.
Daniel Hänel konnte sich über Platz drei in der Klasse E2B freuen und machte dabei eine interessante Aussage. „Für mich war es hier schon fast ein wenig zu schwer. Man wird eben auch nicht jünger“, meinte der 39-Jährige augenzwinkernd, relativiert aber, „es hat aber dennoch extrem viel Spaß gemacht.“
Für weitere gute Ergebnisse sorgten Kenny Riedel (E1B) und Rene Uhle (Super-Senioren), die jeweils Sechster wurden sowie Danny Wunderlich, der sich über Rang fünf in der Senioren-Klasse freuen konnte.
Am 19. Oktober steht nun „Rund um Zschopau“ auf dem Plan, bei dem die Fahrer des Team Sturm Zschopau ihre guten Leistungen bestätigen oder aber auch noch verbessern wollen. Auf jeden Fall sind alle hochmotiviert und heiß auf das bevorstehende Heimspiel im Erzgebirge!
Text: Peter Teichmann