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DEM-Premiere bleibt positiv in Erinnerung

30.04.24

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte gastierte die Int. Deutsche Enduro Meisterschaft in Großlöbichau bei Jena. Auf dem überaus abwechslungsreichen Areal des MSTC Gembdental e.V. wurden die beiden Saison-Läufe drei und vier in Form eines Sprint-Enduros ausgetragen. Neu war dabei, dass es diesmal überhaupt keinerlei Etappe gab. Dafür hatte sich der Veranstalter entschlossen, zwei absolut vielseitige und anspruchsvolle Sonderprüfungen abzustecken, denen die Fahrer sogar internationales Niveau attestierten.

An beiden Tagen gingen zunächst die Fahrer der DMSB Enduro Meisterschaft (DEC) auf die Strecke. Jeweils vier knackige Durchgänge mit den zwei dicht aufeinander folgenden Tests stellten eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Während sich manche Fahrer damit etwas schwer taten, blühten andere förmlich auf. So wie Daniel Hänel. Dieser lieferte, an diesem bereits recht sommerlich anmutenden Wochenende, eine blitzsaubere Leistung ab. Der 38-jährige Routinier war an beiden Tagen mit Rang sechs im klassenübergreifenden B-Championat schnellster Fahrer des Team Sturm Zschopau. Zudem sicherte er sich zweimal den Klassensieg in der E2B. „Es lief wirklich sehr, sehr gut für mich“, freut sich Daniel und berichtet, „am Samstag hatte ich zunächst mit harten Armen zu kämpfen, wie so fast jeder im Fahrerfeld. Am Sonntag konnte ich noch ein wenig zulegen, da ich die Strecke besser kannte und so der Kopf noch etwas freier war. Es hat wirklich einen Riesenspaß gemacht!“

Benjamin Richter, der erst mit 27 Jahren anfing überhaupt Motorrad zu fahren, gelang in Großlöbichau ein Meilenstein in seiner noch recht jungen Enduro-Karriere. Nun ist der großgewachsene Thüringer dreiunddreißig und erstmals auf das Podium bei einem DEC-Prädikatslauf gefahren. Zweimal Platz zwei, hinter Teamkollege Daniel Hänel, stand für ihn in der E2B zu Buche. „Ich bin wirklich extrem happy und auch ein wenig erleichtert, dass es nun endlich einmal mit dem Podium geklappt hat. Darauf habe ich einige Zeit hingearbeitet. Am Samstag bin ich noch etwas verhalten zu Werke gegangen, am Sonntag lief es dann noch einmal deutlich besser“, so Benjamin, der am zweiten Tag sogar als Neunter in die Top Zehn des B-Championats fuhr.

Ohnehin war die klassenübergreifende Wertung hart umkämpft. Stellenweise ging es recht eng zur Sache, wie auch Sky Dombrowski erkennen musste. Am ersten Tag lag er weniger als eine Sekunde hinter Daniel Hänel und wurde Siebter. Tags darauf bestätigte er seine ansteigende Form abermals mit Rang zehn. „Das ging jetzt an diesem Wochenende definitiv in die richtige Richtung, nachdem die ersten beiden Saisonläufe nicht wirklich zufriedenstellend verliefen. Ich bin echt glücklich“, gesteht der 18-Jährige, der in der Klasse E1B zudem die Ränge fünf und sechs belegte.

Nach der Mittagspause waren dann die Fahrer der DEM-Klassen gefordert. Samstag, wie auch am Sonntag, galt es fünf Runden mit insgesamt zehn Sonderprüfungen abzuspulen. Chris Gundermann konnte dabei nahtlos an seine starke Performance von „Rund um Dahlen“ anknüpfen. Der KTM-Fahrer wurde an beiden Tagen im Championat jeweils Dritter, während er in der E2 mit zwei zweiten Rängen sogar die Tabellenführung übernahm. „Es war ein durchweg positives Wochenende für mich“, strahlt der Thüringer, dessen selbsterklärtes Ziel voll aufging. „Ich wollte gleich von Beginn an ordentlich pushen und mir ein kleines Polster herausfahren. Das hat wirklich super geklappt, so dass ich in der zweiten Rennhälfte nicht mehr Kopf und Kragen riskieren musste.“

Für ein weiteres Top-Drei-Resultat sorgte Kevin Nieschalk. Nach Platz fünf am Samstag ließ der 26-Jährige am Sonntag Rang drei in der E1 folgen. „Mein erstes Podium in dieser Saison, wenn auch mit ein wenig Glück“, wie Kevin fair einräumt, mit Blick auf einen vor ihm liegenden Kontrahenten, der verletzungsbedingt vorzeitig ausscheiden musste, „aber es ist definitiv ein schönes Gefühl, mal wieder da oben zu stehen. Allerdings bin ich mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden. Da muss noch mehr kommen, vor allem hinsichtlich des Championats“, so seine selbstkritische Einschätzung.

Auch Karl Weigelt hatte sich mehr ausgerechnet. „Grundsätzlich hatte ich mich auf das Sprint-Enduro-Format gefreut. Und auch nach dem Ablaufen der Prüfungen war ich recht zuversichtlich. Doch was letztendlich heraussprang, ist für mich sehr enttäuschend. Am Samstag hatte ich mit extrem harten Armen zu kämpfen. Das war am Sonntag zwar nicht ganz so schlimm, dennoch habe ich überhaupt nicht meinen Rhythmus gefunden und war vom Speed her einfach viel zu langsam“, so das etwas ernüchternde Fazit des 24-Jährigen, der in der E2 die Ränge acht und sieben belegte.

In der gleichen Kategorie war Marvin Poller unterwegs, der zweimal Sechszehnter wurde. Martin Kradorf war der einzige Team-Fahrer in der E3-Kategorie und hielt dort mit Rang sechs und sieben die Fahnen hoch.

Für einen Lichtblick sorgte Niclas Leon Kallmeyer, der in der nationalen Junioren-Klasse zweimal als Dritter auf dem Podium stand. Die Platzierung war allerdings das eine, das persönliche Resümee das andere, denn das fiel bei Niclas Leon gar nicht so positiv aus. „Ich bin nur schwer in den Tag gekommen und erst gegen Ende habe ich mich deutlich besser gefühlt. Allerdings sagten die Zeiten doch etwas anderes, da diese stetig langsamer wurden. Das hat mich echt zum Grübeln gebracht, da ich keinen direkten Grund ausmachen konnte“, gesteht der 20-Jährige. „Der zweite Tag begann deutlich besser. Leider habe ich mir dann die Schulter angeschlagen, was natürlich in Summe wieder Zeit gekostet hat. Aber gut, das kann passieren. Ich werde jetzt die Sommerpause nutzen, um dann für die zweite Saisonhälfte besser gerüstet zu sein.“ Und diese findet Ende August mit der Zwei-Tages-Fahrt in Burg ihre Fortsetzung.

Text: Peter Teichmann