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Chris Gundermann macht zum goldenen Jubiläum größtes Geschenk

20.03.24

„Rund um Dahlen“ 2024 – Vor genau 50 Jahren begann in der sächsischen Heidestadt die überaus erfolgreiche Karriere von Harald Sturm, der selbstverständlich in Funktion als Teamchef auch dieses Mal wieder vor Ort war. Das wohl größte Geschenk zum goldenen Jubiläum machte ihm Chris Gundermann, der mit Rang drei in der Overall-Wertung und dem Tagessieg in der hartumkämpften E2-Kategorie glänzen konnte.

Der Thüringer, der beim Auftakt das Podest noch denkbar knapp verpasst hatte, kündigte schon damals an, dass seine Veranstaltungen in diesem Jahr noch kommen werden. Jetzt in Dahlen, bei gänzlich anderen Bedingungen als noch vor zwei Wochen in Tucheim, löste er sein Versprechen ein und lieferte sich von der ersten Prüfung an mit Davide von Zitzewitz einen hochspannenden Kampf um den Tagessieg. „Es ging wirklich die ganze Zeit hin und her. Was für ein Schlagabtausch. Keiner gab nach, es wurde um jede Sekunde gekämpft“, berichtet Chris, „im Enduro-Test war ich immer schneller, im Cross-Test immer Davide.“ Bis auf die vierte und letzte Runde, denn da zündete der Thüringer am Dahlener Burgberg noch einmal so richtig und entriss dem amtierenden Meister in der allerletzten Sonderprüfung noch den E2-Tagessieg. Im Championat kletterte der 31-Jährige zudem als Dritter, hinter Jeremy Sydow und dem Schweden Albin Norrbin, auf den dritten Platz. „Grandios, ich bin total glücklich. Das war einer meiner besten Tage im Endurosport“, jubelt der KTM-Fahrer, für den es erst der zweiten DEM-Tagessieg überhaupt in seiner Karriere war.

Ebenfalls eng beieinander lagen Kevin Nieschalk und Karl Weigelt, die sich ein knappes, teaminternes Duell lieferten. Zwar sind beide in unterschiedlichen Klassen unterwegs, doch in der Championatswertung lagen die zwei zwischenzeitlich auf die Sekunde gleichauf. „Es war schon spannend“, lacht Karl Weigelt, der in der vierten Runde aber etwas abreißen lassen musste. „Im Enduro-Test der letzten Runde habe ich aber noch einen ordentlichen Bock geschossen. Es war einfach ein Konzentrationsfehler. Und diese passieren wenn man platt ist, und das war ich ehrlicherweise“, so der 24-Jährige, der aktuell privat mit Familie und Umzug zeitlich sehr stark eingebunden ist und somit das Training nur auf absoluter Sparflamme betreibt. „Aber in der zweiten Saisonhälfte im Herbst wird es dann wieder besser. Darauf freue ich mich schon“, so der Vorjahresvizemeister, der in der stark besetzten Klasse E2 letztlich den siebten Rang belegte.

Kevin Nieschalk verpasste als Vierter in der E1-Kategorie knapp das Podium. Dennoch war er nicht unzufrieden und machte für sich einen deutlichen Aufwärtstrend gegenüber dem Saison-Auftakt aus. „In Tucheim ging gar nichts. Das war jetzt in Dahlen schon wesentlich besser, was vielleicht auch ein wenig am Boden lag“, meint der 26-Jährige mit einem verschmitzten Lächeln, der bekannt dafür ist, lieber über technische Strecken mit Steinen und Wurzeln zu fegen, anstatt im Sand oder auf Motocross-Strecken auf Zeitenjagd zu gehen. „Das war auch jetzt in Dahlen etwas mein Schwachpunkt, während mir der Enduro-Test in Meltewitz schon gut gelegen hat, fehlte mir auf dem Cross-Test die letzte Entschlossenheit, auch wenn dieser fahrerisch total viel Spaß gemacht hat“, so Kevins abschließende Einschätzung.

Auch Niclas Leon Kallmeyer schrammte als Vierter in der nationalen Junioren-Kategorie knapp am Podest vorbei. Team-Urgestein Martin Kradorf, der nur sporadisch an DEM-Veranstaltungen teilnimmt, platzierte sich mit Rang neun im Mittelfeld der Klasse E3. Marvin Poller beendete „Rund um Dahlen 2024“ auf Platz vierzehn in der E2-Kategorie.

Im DEC räumten die Fahrer vom Team gleich mehrere Pokale ab. Allen voran Kenny Riedel, der in der E1B wie auch im klassenübergreifenden B-Championat den dritten Platz belegte. Ein Tatsache, die verdeutlicht, wie stark diese Klasse in diesem Jahr besetzt ist. „Endlich habe ich es einmal unter die Top Drei im Championat geschafft. Das ist absolut mega“, war ihm die Freude über diesen Erfolg förmlich anzusehen. „Ich war von Beginn an vorn mit dabei und konnte meine Form gut über den Tag halten. Auch ein Sturz im zweiten Cross-Test hat mich jetzt nicht so extrem aus dem Rhythmus gebracht. Alles ging sehr eng zu und es war extrem spannend. Am Ende des Tages konnte ich noch einmal gute Zeiten fahren, was letztlich den Ausschlag gab“, so der 17-jährige KTM-Fahrer.

Ebenfalls mit einem breiten Grinsen und total zufrieden fuhr Daniel Hänel nach Hause. Zwar verpasste er den E2B-Tagessieg um gerade einmal zwei Sekunden, dennoch hegte er deswegen keinen Groll. „Das stört mich überhaupt nicht. Ich hatte einen Super-Tag. Es hat extrem viel Spaß gemacht, schöne Strecke, gute Prüfungen, zahlreiche Zuschauer, bestes Wetter. Was will man mehr?“ Zudem verriet der Zweitplatzierte, dass er die ganze Sache entspannt angegangen sei: „Ich bin nie ans Limit gegangen, habe daher keinen einzigen Fehler gemacht und mich immer sicher gefühlt. Vor allem in den Abschnitten, bei denen es über Steine eng durch die Bäume ging. Da spielt der Kopf eben doch eine Rolle“, so der 38-Jährige, der sich 2019 beim Prolog in Zschopau schwer verletzt hatte und meinte, „das hat Narben im Kopf hinterlassen, das bekomme ich auch nicht mehr raus.“

Hinter Daniel Hänel belegte Oliver Otte den dritten Rang. Mit Benjamin Richter folgte auf Rang vier gleich noch ein weiterer Fahrer des Team Sturm Zschopau.

Dirk Peter fuhr bei den Senioren auf Rang zwei. Lächelnd, aber nicht vollkommen zufrieden nahm er den Pokal dafür entgegen. „Ich habe nicht meinen Rhythmus gefunden und war folglich einfach zu langsam. Ich weiß jetzt, was ich in den Sommermonaten zu tun habe“, so der Thüringer mit Blick auf die kommenden Monate.

Bei der Siegerehrung wurden aber nicht nur Pokale überreicht, sondern auch eine große Sektflasche. Die ging anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums im Endurosport an Harald Sturm, der unter großem Applaus vom Vorsitzenden des MSC Dahlen e.V. Lars Scholz auf die Bühne geholt wurde und zur Freude der zahlreichen Zuschauer noch so manche Anekdote aus den vergangenen fünfzig Jahren auf Lager hatte.

Text: Peter Teichmann