Jubiläumssaison ist eingeläutet!
2024: 25 Jahre Team Sturm Zschopau – eine Erfolgsgeschichte die mit zahlreichen Titeln und Triumphen!
In diesem Jahr soll das silberne Jubiläum möglichst mit weiteren Highlights veredelt werden. Doch leider gab es schon im Vorfeld, den ersten Dämpfer zu vermelden. Florian Görner, E3-Vizemeister und Gesamtdritter der Championatswertung aus 2023, brach sich bei der Saison-Vorbereitung das linke Kahnbein. Der 23-Jährige, der zweifellos als Titelkandidat gehandelt wurde, ist damit vorerst zum Zuschauen verdammt. Dennoch war er vor Ort, um den Team-Kollegen im tiefen Sand von Tucheim die besten Spuren anzuzeigen, die nun die Kohlen aus dem Feuer holen mussten.
Traditionell ist die Geländefahrt „Rund um den Fiener“ immer eine taffe Angelegenheit. Auch in diesem Jahr fuhren sich zahlreiche tiefe Spuren aus, die durchaus Potenzial besaßen, sich dort auch einmal festzufahren. Ohnehin zählt der weiche Boden nicht zu den Lieblingsbedingungen der meisten Team-Fahrer, was sich letztendlich auch in den Resultaten widerspiegelte.
So meinte Kevin Nieschalk nach kräftezehrenden acht Stunden im Gelände: „Hier in Tucheim hat es für mich noch nie so richtig gut funktioniert. Auch dieses Mal habe ich mich echt schwer getan.“ Der 26-Jährige belegte in der Klasse E1 den fünften Platz, womit er so gar nicht zufrieden war. „Die letzten Rennen in der Vorsaison liefen sehr vielversprechend. Daran wollte ich gern anknüpfen. Aber wahrscheinlich habe ich mir deswegen zu viel Druck gemacht, weshalb ich in der ersten Runde sehr verkrampft unterwegs war.“ Die liegengelassene Zeit dann mit der Brechstange aufzuholen, war auf der mittlerweile schon sehr ausgefahrenen Strecke auch keine gute Idee. „Fehler schlichen sich ein und eigentlich wurde es nur noch schlimmer. Zumindest habe ich Punkte mitgenommen. In Dahlen läuft es hoffentlich besser, der Boden dort gefällt mir jedenfalls deutlich mehr.“
Karl Weigelt, amtierender E2-Vizemeister, bewertet seinen Tag als gar nicht so schlecht. Rang acht stand für ihn letztendlich in der stark besetzten E2-Kategorie zu Buche. „Ich bin gut reingekommen, die erste Runde war ganz in Ordnung. In der zweiten war ich dann echt schockiert, wie extrem schon alles zerfahren und wie tief die Spurrinnen waren. Damit hatte ich echt Probleme und einmal habe ich mich sogar richtig festgefahren. Aber gut, das kann passieren. Ich freue mich jedenfalls schon auf Dahlen, dort sollte es dann besser klappen“, hofft der 24-jährige Drebacher.
In der gleichen Kategorie wie Karl gingen Chris Gundermann und Marvin Poller an den Start. Für Letztgenannten war es der erste DEM-Lauf nach drei Jahren Pause, den er mit Rang fünfzehn solide abschloss.
Chris Gundermann war am Ende des Tages ein wenig zwischen Freude und Enttäuschung hin und her gerissen. Der 31-Jährige zeigte seine bis dato beste Vorstellung in Tucheim, verpasste das E2-Podium als Vierter um winzige 0,04 Sekunden. „Klar wäre es schön gewesen, auf dem Treppchen zu stehen. Dieses so knapp zu verpassen, wurmt mich schon etwas, das ist doch klar. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Platz fünf in der Overall-Wertung, so weit vorn war ich hier in Tucheim noch nie. Das gibt mir schon mächtig Motivation für die nächsten Läufe. Vor allem kommen dann meine Böden“, grinst Chris, der derartiges „Sand-Gebolze“, wie jetzt beim DEM-Auftakt, nicht zu seinen Stärken zählt.
So war es letztlich Niclas Leon Kallmeyer, der mit Rang drei in der neugeschaffenen, jedoch noch recht zart besetzten nationalen Junioren-Klasse (Junioren 2) die Team-Ehre rettete. Diese Klasse ist im DEM-Championat integriert, deutschen U23-Nachwuchsfahren vorbehalten und eine Ergänzung zu den bereits fest etablierten, internationalen Klassen E1, E2, E3 sowie Junioren (ab 2024 Junioren 1).
Weitere Podiumsplatzierungen fuhren Kenny Riedel, Oliver Otte sowie Team-Urgestein Dirk Peter ein. Der Dauerbrenner aus Thüringen ist von Anfang an mit dabei und bestreitet so ebenfalls seine 25. Saison in den Farben des Team Sturm Zschopau. Die gemeinsame Jubiläumssaison startete gut, wenn auch nicht überragend, wie Dirk selbst zugibt. „Um ganz ehrlich zu sein, Sand macht mir einfach keinen Spaß und unter solchen Bedingungen richtig schnell zu sein, werde ich wohl auch nicht mehr lernen“, lacht der 47-Jährige, der sich zudem im vorletzten Test einmal gehörig festfuhr. Dennoch reichte es für den Sympathieträger zu Rang zwei in der Senioren-Klasse.
Kenny Riedel war als Fünfter schnellster Team-Fahrer im B-Championat. Zudem belegte er in der Klasse E1B den dritten Platz. Entsprechend glücklich zeigte sich der Zwönitzer. „Ich bin sehr zufrieden, vor allem die erste Runde lief für meinen Geschmack richtig gut. Als dann aber alles sehr zerfahren war, hatte ich schon sehr zu kämpfen mit dem kleinen Motorrad, so der 17-Jährige, der im Mai volljährig wird und die zweite Saisonhälfte mit der 250iger bestreiten möchte.
Die knappste Entscheidung musste Daniel Hänel zu seinen Ungunsten verdauen. Lediglich mit 0,01 Sekunden verpasste er den dritten Platz in der Klasse E2B! Besser erging es da Oliver Otte, der sich in dieser Kategorie den zweiten Rang sicherte. Dabei ging er gesundheitlich angeschlagen ins Rennen. „Schnupfen, Halsschmerzen, das volle Programm. Ich habe vier Tabletten über den Tag genommen, war also total verstrahlt“, grinst Oliver und fügt lachend an, „beinahe wäre ich nach dem Service sogar auf das Motorrad des Teamkollegen gestiegen. Das wäre was geworden. Ich bin froh, dass alles noch soweit gut gegangen ist. Jetzt freue ich mich auf Dahlen, da wird noch ein Gang hochgeschaltet.“
Text: Peter Teichmann