Versandkostenfrei ab 200€
Sichere Bezahlung
Ihr Motorradspezialist in Zschopau

Freud und Leid ganz dicht beieinander

16.10.18

Einer, der mit diesen außergewöhnlichen Bedingungen jedoch bestens zurecht kam, war Edward Hübner. Ganz ungeschoren kam aber auch er nicht über die Runden. „Ich glaube, Fehler hat an diesem Wochenende jeder irgendwo gemacht. Mir ging es da nicht anders“, gibt Eddi zu, der gegen Ende der Saison immer besser in Tritt kommt. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende“, strahlte der 30-Jährige, der mit zwei zweiten Plätzen, hinter Christian Brockel, seinen Vorsprung in der E2-Meisterschaft auf 15 Punkte ausbauen konnte. Im Championat stand er als Dritter und Zweiter ebenfalls an beiden Tagen auf dem Podium.

Der Novemberpokal war in diesem Jahr nicht nur wegen der außergewöhnlichen Wetterlage etwas ganz besonders, sondern vielmehr, weil gleichzeitig das Finale zur FIM EnduroGP-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. So ließ sich Eddi, wie auch Teamkollege Florian Görner, die Chance nicht nehmen, als „Doppelstarter“ auch gegen die weltbesten Fahrer anzutreten. Eddi zog sich in der Enduro2-Kategorie mit den Plätzen sieben und sechs richtig gut aus der Affäre und sicherte sich damit sogar noch den zehnten Platz im Endklassement! Für Florian lief es am Wochenende ähnlich gut. In der DEM-Junioren-Klasse war er an beiden Tagen nicht zu schlagen und in der WM-Youth-Kategorie fuhr er als Elfter und Zehnter beide Tage in die Punkte. „Ich bin sehr zufrieden, obwohl ich an beiden Tagen immer erst etwas Mühe hatte, um in Tritt zu kommen. Ab der zweiten Runde lief es dann deutlich besser und ich konnte mich zum Ende immer noch ein wenig steigern. Das hat mich wirklich gefreut“, zog Florian ein überaus positives Fazit.

Ebenfalls bei den Junioren am Start war Kevin Nieschalk. Am ersten Tag hing er seinem Teamkollegen wieder dicht an den Fersen und am Ende trennten beide lediglich sechs Sekunden. Für den Folgetag sollte nun die Revanche folgen und es ließ sich auch durchaus gut für Kevin an, dass dies gelingen sollte. Doch der20-Jährige blieb in der zweiten Runde im Extrem-Test hängen. „Da bin ich an einer Auffahrt einfach in einer Rinne stecken geblieben. Ich habe fast eine Minute gebraucht um wieder los zukommen. Danach war der Tag eigentlich gelaufen“, so Kevin, der aber nach dieser misslichen Situation nicht aufsteckte und eine furiose Aufholjagd startete. „Das ich es doch noch auf das Podium geschafft habe, ist natürlich großartig“, freute sich der Junior-Fahrer über Platz drei.

Weniger zu lachen hatte dagegen Maik Schubert. Endlich lief es einmal richtig gut. Vor allem im langen Enduro-Test legte er eine richtig gute Zeit hin. Doch dann bekam er einen Schlag aufs Knie. „Damit war es vorbei. Ich konnte mein Knie kaum noch anwinkeln. Sehr schade“, zeigte sich Maik sichtlich geknickt, der am zweiten Tag als Spuren-Anzeiger und Knietape in den Prüfungen im Einsatz war, um die richtigen Spuren zu weisen. Wäre er schon am ersten Tag in dieser Position im Einsatz gewesen, hätte vielleicht sogar der eine oder andere Abflug verhindert werden können. Und davon hatte Andreas Beier mehr als zur Genüge. „Es war einer der schlechtesten Tage in den letzten Jahren“, schimpfte der 31-Jährige über sich selbst und seine Leistungen. Das er als Dritter der E1 dennoch auf dem Podium stand, geriet für den ehrgeizigen Sportler dabei fast zur Nebensache. Am zweiten Tag lief es deutlich besser. Auch wenn er erneut mehrfach auf der Nase lag, holte er den E1-Tagessieg. „Ich weiß einfach nicht was los war“, zeigte sich der amtierende Meister etwas ratlos, „ich bin einfach nicht in meinen Rhythmus gekommen und hatte somit nicht das nötige Vertrauen.“

Kenny Lötzsch platzierte sich in der E2 auf den Rängen elf und neun und war damit nicht unzufrieden. „Ich hatte mir im Juni das Kahnbein in der rechten Hand gebrochen und bin erst kurz vor Streitberg wieder ins Training eingestiegen. Das soll keine Entschuldigung sein“, stellte Kenny klar, „es ist auch soweit gut verheilt, doch bei den endlosen Wellen auf den Etappen hatte ich schon ganz schön zu kauen. Vor allem am zweiten Tag tat mir die Hand schon ziemlich weh, so dass ich in den Prüfungen nur wenig zusetzen konnte.“ Sein Ziel durchzufahren und wichtige Punkte mitzunehmen hat er jedenfalls souverän erreicht.

In der E3 hielt Gerrit Helbig die Team-Fahne hoch. Der 31–Jährige ist tiefen sandähnlichen Boden von seinen Heimstrecken aus gewohnt. Vielmehr hatte er mit der Staubentwicklung und der daraus resultierenden schlechten Sicht zu kämpfen. „Ich bin jemand, der gern sieht, was er vor dem Vorderrad hat. Aber durch das ganze Pulver habe ich einfach zu vorsichtig agiert, was mir vor allem an den Auffahrten im Extrem-Test teuer zu stehen kam“, analysierte Gerrit, dem zum Tagesende hin sogar noch etwas die Körner ausgingen und er damit knapp geschlagen Siebter wurde. Am zweiten Tag sah die Welt schon wieder freundlicher aus. „Da lief es überraschenderweise deutlich besser, die Kondition hat bis zum Ende gestimmt“, freute sich Gerrit, der den Tag an sechster Stelle abschloss.

In der national offenen Klasse setzte sich Marvin Poller gut in Szene. Nach Platz sechs ließ er am Sonntag Rang zwei folgen, was Hoffnung auf ein gutes Abschneiden kommendes Wochenende beim Deutschen Enduro-Cup hoffen lässt. Nur eine Woche später kommt es zum großen Showdown in Zschopau, bei dem gleich mehrere Team-Fahrer die Chance haben, die Saison mit einem Meistertitel krönen zu können!

Text: Peter Teichmann