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Andi Beier raus aus dem Titelkampf, Jeremy Nimmrich und Dirk Peter bleiben hingegen auf Titelkurs

04.10.22

Neues Fahrerlager und eine neue, technisch anspruchsvolle Sonderprüfung, die von den Fahrern durchweg gelobt wurde – ansonsten war alles wie immer bei der Zweitagesfahrt in Burg, dem 4. und 5. Lauf zur Int. Deutschen Enduro Meisterschaft sowie zum DMSB Enduro Cup.

Für die DEM-Fahrer des Team Sturm Zschopau war das Wochenende im Jerichower Land nur mäßig von Erfolg gekrönt. Andreas Beier, der punktgleich mit seinen Konkurrenten Edward Hübner und Yanik Spachmüller nach Burg gekommen war, laborierte noch immer an den Folgen seines heftigen Sturzes in Rehna. Zwar begann der erste Fahrtag noch ziemlich gut, doch je länger Andi auf dem Motorrad saß, umso schlimmer wurden die Schmerzen. „Ich habe gekämpft und gebissen, aber irgendwann konnte ich meinen Arm einfach nicht mehr ausstrecken. Das Manko habe ich versucht, mit einer anderen Körperhaltung zu kompensieren. Aber das war ein Unding, alles verkrampfte sich immer mehr, vor allem der Rücken. Ich glaube, das war´s jetzt“, zeigt sich der Routinier tief enttäuscht, der zwar am ersten Tag noch Punkte für den vierten Tagesrang mitnahm, aber am Folgetag dann nicht mehr antrat und damit die E1-Krone in diesem Jahr abschreiben kann.

Für Kevin Nieschalk (Klasse E1 / Rang sieben und fünf), Nick Emmrich (Klasse E2 / zweimal Fünfter) und Karl Weigelt (Junioren / zweimal Platz vier) verlief das Wochenende ebenfalls nicht wunschgemäß. „Der erste Tag war eine totale Katastrophe, so oft wie ich gestürzt bin. Der zweite war dann etwas besser, aber in Summe auch nicht wirklich gut. Mir fällt es jedes Mal sehr schwer, mich auf die Bedingungen in Burg richtig einzustellen“, befand Kevin, der keine Möglichkeiten hat, derartiges Terrain zu trainieren, was er aber dennoch nicht als Ausrede gelten lassen wollte. Auch Nick wirkte ziemlich niedergeschlagen nach den zwei Fahrtagen: „Irgendwie ist der Riemen bei mir runter. Ich bin ganz komisch gefahren. Fitness und Kraft ist das eine, aber wenn man gar keine Spuren mehr gut trifft, ist das eine andere Sache. Klar bin ich immer noch ehrgeizig und habe so meine Erwartungen, aber die konnte ich diesmal leider nicht im Ansatz erfüllen.“ Ebenfalls bedient war auch Karl, der erst gar keinen Kommentar abgeben wollte, aber dann doch noch etwas loswerden wollte: „Schlechter geht es in meinen Augen nicht. Ich habe überhaupt keinen Rhythmus gefunden. Es tut mir wirklich leid, auch speziell für das Team, welches wieder einen großartigen Job gemacht hat.“

Einziger DEM-Fahrer, der auch nach dem Wochenende noch lachen konnte war Florian Görner. Zweimal Platz drei in der E3 und dazu noch die Ränge acht und sieben in der klassenübergreifenden Championatswertung. „Das kann sich schon sehen lassen“, freute sich Flo, der allerdings zunächst auch etwas haderte. „Am Samstag habe ich gleich die erste Prüfung verhauen. Da habe ich mich mit meiner Fahrwerkseinstellung etwas verspekuliert. Aber an der nächsten ZK habe ich das geändert und von da an habe ich mich wesentlich wohler gefühlt und die Zeiten passten“, so der 22-Jährige, der noch nachschob, „meine beste Vorstellung hier in Burg. Wahrscheinlich aber auch wegen der neuen, dritten Sonderprüfung. Die hat wirklich richtig Laune gemacht!“

Hingegen läuft für Jeremy Nimmrich im DMSB Enduro Cup alles wie am Schnürchen. Zwei Siege in der Klasse E1B lassen sein Punktepolster bereits auf 25 Zähler anwachsen, wodurch er schon beim nächsten Lauf in Streitberg den Titel klar machen könnte. Im B-Championat stand er zudem als Dritter und Zweiter an beiden Tagen auf dem Podest. „Aber ehrlich, am Samstag war ich mit meinen Zeiten doch ein wenig unzufrieden. Wahrscheinlich brauche ich bei derartigen Bodenverhältnissen doch noch ein wenig mehr Eingewöhnungszeit mit dem Viertakter“, so Jeremy, der auf Grund seines Alters erst Mitte der Saison auf die 250iger umsteigen durfte. „Am Sonntag lief es dann aber schon deutlich besser. Vor allem der dritte Test, war super. Schön endurolastig mit schnellen Passagen, der hat mir richtig Spaß gemacht.“

Ebenfalls über einen Doppelsieg konnte sich Niclas Leon Kallmeyer, der am Donnerstag noch mit Fieber im Bett lag, in der E3B freuen. „Ich wusste gar nicht, ob ich überhaupt hätte fahren können. Schon nach Ablaufen der Prüfungen war ich kaputt. Aber dann lief die erste Runde am Samstag gar nicht so schlecht und darum habe ich mich durchgekämpft. Dennoch war das Ergebnis so nicht zu erwarten“, zeigte sich Niclas-Leon überrascht, der seinen ersten Sieg Trainer Hermann Kretschmann widmen möchte, der letzten Oktober verstorben ist. Neben dem Überraschungssieger schaffte es mit Falk Umbreit ein weiterer Sturm-Fahrer am zweiten Tag auf das E3B-Podest – er wurde Dritter.

Bei den Senioren bleibt Dirk Peter ungeschlagen. Mit zwei weiteren Siegen marschiert er unaufhaltsam in Richtung Titelverteidigung. „Pflichtaufgabe erfüllt“, lacht der Thüringer, „Burg bietet nun mal nicht mein Lieblingsterrain. Von daher war es okay. Ich freue mich da jetzt schon mehr auf die Geländefahrt in Streitberg kommendes Wochenende“, gibt Dirk schon einen Ausblick auf den nächsten Lauf in der Fränkischen Schweiz.

Text: Peter Teichmann